FAQs

Mit welchen Nebenwirkungen muss ich bei einer antihormonellen Therapie rechnen?
Bei der Einnahme von Tamoxifen entsteht eine Blockade von Östrogen, somit kommt es hierbei zu ähnlichen Beschwerden wie in den Wechseljahren. Viele Patientinnen berichten über Hitzewallungen, Schweißausbrüchen,  Zyklusstörungen, und Stimmungsschwankungen. Oftmals ist außerdem mit einer Gewichtszunahme zu rechnen. In wenigen Patientinnen kann es außerdem zum vermehrten Auftreten von Thrombosen kommen.

Welche Komplikationen können bei einer Brustrekonstruktion auftreten?
Da es sich hierbei um einen komplizierteren Eingriff handelt können auch eine Reihe von Komplikationen während und nach der Operation auftreten.
Die gefürchtetste Komplikation ist ein Verlust des transplantierten freien Gewebes auf Grund von einem Gefäßverschluss. Gefäßverschlüsse können hierbei entweder venöser- oder arterieller Natur sein und treten in fast 10 % der Fälle auf. Hierbei muss rasch gehandelt werden und eine Revisionsoperation innerhalb von wenigen Stunden erfolgen. Nach erfolgter Revision kann immerhin der großteil der transplantierten Lappen gerettet werden. Lediglich in 2-5% der Fälle kommt es somit zu einem endgültigen Verlust des Gewebes, und somit nicht erreichen des Operationsziels.
Bemerkt wird ein Gefäßverschluss entweder durch erblassen, des Gewebes (arterieller Verschluss) oder blau verfärbung (venöser Verschluss).  Beides wird stündlich von Pflegern und Ärtzen überwacht um im Fall frühzeitig Handeln zu können.

Wie sind meine Heilungsschancen nach der Brustkrebsdiagnose?
Wenn eine frühe Erkennung möglich ist sind heute eine Heilungschance sehr hoch (>80%). Vorraussetzung hierfür ist eine Behandlung in einem spezialisierten interdisziplinären Zenrum. Hier kann dann sowohl die Operative Behandlung, als auch die Bestrahlung und onkologische und medikamentöse Behandlung durch die spezialisten aller Fachdisziplinen erfolgen.

Wie wird die Brustwarze nachgebildet?
Die Rekonstruktion der Brustwarze erfolgt überlicherweise durch eine so genannte „lokale Lappenplastik“. Hierbei wird aus der Brusthaut an der Position wo die neue Brustwarze entstehen soll eine Schablone geschnitten welche dann zur neuen Brustwarze umgeformt und vernäht wird. Diese Operation kann überlicherweise in lokaler Betäubung und ambulant durchgeführt werden und dauert meist nicht mehr als 10 Minuten.
Der Warzenhof, also der dünklere Kreis um die Brustwarze selbst, kann entweder durch eine Tättowierung, oder eine Hauttransplantation, von Oberlieder-, Leistenhaut oder den Schamlippen erfolgen. Generell kann man bei der Tättowierung vom besten kosmetischen Ergebnis ausgehen, zusätzlich wird eine zusätzliche Wunde an einer weiteren Körperstelle eingespart. Die Tättowierung sollte jedoch wiederum erst ca. 3 Monate nach der Brustwarzenrekonstruktion erfolgen um eine Heilung nicht zu beeinflussen.

Welche Untersuchungen sind sinnvoll zum Ausschluss von Brustkrebs?
Ab erreichen des 35. Lebensjahres wird für jede Frau eine jährliche Mammographie oder Sonographie/Ultraschall beider Brüste empfohlen. Auch eine Kernspintomographie oder Magnetresonanztomograhie (MRT) ist heutzutage möglich um Brustkrebs auszuschließen. Diese wird aktuell von den Krankenkassen jedoch nur bei jungen Patientinnen mit erblich-erhötem Brustkrebsrisiko bezahlt. 

Wann sollten Tumormarker bei Brustkrebs bestimmt werden?
Sogenannte Tumormarker sind Eiweiße im Blut welche wenn sie in hoher Zahl festgestellt werden eine Korrelation mit einer Krebserkrankung haben können. Beim Brustkrebs heißen diese „CA 15-3“ und „CEA“. Diese haben bei der Diagnosestellt von Brustkrebs allerdings keine bedeutung sondern sind ein nützliches Hilfsmittel für Verlaufskontrollen oder beim bereits gestreuten Tumor.

Auswahl des Operateurs?
Da es sich bei einer Brustrekonstruktion um einen komplexeren operativen Eingriff handelt welcher ein größeres Team an Ärzten und Pflegern benötigt sollten sie ein in dieser Technik erfahrenes Zentrum für Ihre Operation aufsuchen. Mittlerweile werden die meisten dieser Verfahren in fast allen größeren Deutschen Städten routiniert angeboten.

Was passiert mit der gesunden Brust?
Je nach Operationsergebnis, sollte eine Angleichende Operation der gesunden Brust durch Straffung oder Verkleinerung erfolgen um das Rekonstruktionsergebnis perfekt zu machen.

Vergrössert eine Brustrekonstruktion das Risiko für ein Wiederauftreten der Brustkrebserkrankung?
Hier kann kein Zusammenhang hergestellt werden. Die Brustrekonstruktion erhöht das Risiko nicht. Durch die regelmäßigen ärztlichen Kontrollen und klinischen Untersuchungen während und nach der Rekonstruktion kann man sogar von einer höheren Protektion dieser Patientengruppe ausgehen. 

Welche Nebenwirkungen hat eine Bestrahlung der Brust?
Eine Brustbestrahlung nach Brustkrebs kann je nach Strahlendosis und Dauer Nebenwirkungen verursachen. Hauptsächlich kann es hierbei zu geringen Nebenwirkungen wie Hautrötungen oder Ausschlägen kommen. Dauerhafte Veränderungen wie Besenreisser oder eine Hyperpigmentierung (übermäßige Bräunung) der Haut sowie In  Verkleinerung / Schrumpfung und Verfestigungen der Brust sind selten.

Was ist der Wächter- bzw. Sentinellymphknoten?
Dieser Lymphknoten hat wie der Name schon sagt eine Wächterfunktion. Er ist im Fall einer Krebserkrankung mit Abwanderung der Tumorzellen ins Lymphsystem als erstes befallen. Daher wird er bei einer Brustkrebsoperation mit gemeinsamer Achsel-Lymphknotenentfernung ebenfalls mitentfernt und später feingeweblich untersucht.

Können Mammographien Brustkrebs auslösen?
Eine Entstehung von Brustkrebs durch die Strahlung kann zwar nicht 100%ig sicher ausgeschlossen werden, da jede Röntgen-Strahlung theoretisch Krebs auslösen kann, ist aber auf Grund des Hohen Benefits in der Diagnostik und Früherkennung als höchst unwahrscheinlich einzustufen.

Wann sollte das Gespräch mit dem plastischen Chirurgen erfolgen?
Ein Gespräch sollte so früh wie Möglich, ggf. während der Chemotherapie oder Bestrahlung, am besten jedoch noch vor der eigentlichen Krebs-Operation erfolgen um sich bezüglich aller Wiederherstellenden Operationsmöglichkeiten beraten lassen zu können.
Zu sehen was alles durch eine Rekonstruktion möglich ist, kann die Angst vor der Krebsoperation im besten Fall ein wenig lindern.

Übernimmt die Krankenkasse eine Brustrekonstruktion?
Alle Kosten für eine Brustrekonstruktion werden von den deutschen Krankenkassen übernommen. Hier inbegriffen sind alle notwendigen Korrekturen, Angleichungen der gesunden Brust sowie Brustwarzenrekonstruktion.
Lediglich zur Kostenübernahme der Brustwarzentättowierung muss ein Antrag an die Krankenkasse gestellt werden, da diese in deren Leistungskatalog leider bislang nicht erfasst wurde.

Muss ich nach der Operation einen speziellen BH tragen?
Direkt nach der Brustrekonstruktion wird bis zur vollständigen Wundheilung für ca. 2-3 Wochen keinerlei BH empfohlen. In weiterer Folge kann ein regulärer Stütz- oder Sport-BH getragen werden.
Sollte eine angleichenden Bruststraffung oder Verkleinerung der Gegenseite notwendig sein, sollte hierbei direkt im Anschluss an die Operation für 6 Wochen konsequent (Tag- und Nacht) ein Stütz- oder Sport-BH getragen werden, um die Brust zu schienen und Ihr die entsprechende Form zu geben.

Wann nach der Operation darf ich wieder Sport machen, oder ins Schwimmbad und in die Sauna gehen?
Sowohl nach der Brustrekonstruktion selbst, als auch nach der eventuell notwendigen anschließenden Straffung- / Verkleinerung empfehlen wir eine 6 wöchige Sportkarenz. Diese ist notwendig damit sich eine stabile Narbe sowohl an der Brust als auch der Entnahmestelle des Gewebes bilden kann.
Ein Schwimmbad- oder Saunabesuch sollte ebenfalls erst nach 6 Wochen stattfinden.
Generell kann man sagen dass sich die meisten Patientinnen nach einer Brustrekonstruktion, durch Operationsdauer und verbundene Blutverluste erst nach dieser Zeit wieder vollkommen fit fühlen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Brustrekonstruktion?

Die Behandlung von Brustkrebs sowie der Brustaufbau sollte vorzugsweise an einer Klinik mit zertifiziertem Brustzentrum erfolgen, an dem interdisziplinär zwischen Onkologen, Gynäkologen , Nuklearmedizinern und plastischen Chirurgen die optimale Beratung und Behandlung erfolgen kann.

Eine Brustrekonstruktion kann grundsätzlich als Sofort- oder Sekundärrekonstruktion erfolgen.

Unter Sofortrekonstruktion versteht man den direkten Beginn des Brustwiederaufbaus nach Brustentfernung (Mastektomie) in einer Operation. In der Regel sind jedoch auch hier noch weitere operative Schritte zum Erlang des Endergebnisses notwendig. Nachteilig ist hier die mögliche Verschlechterung des ästhetischen Ergebnisses der Brustrekonstruktion im Verlauf durch gleichzeitig bestehende Nachbehandlungsschemata mit Chemo- und oder Strahlentherapie.

Eine Sofortrekonstruktion hat generell keinen negativen Einfluss auf die weitere Tumorbehandlung.

Bei einer Sekundärrekonstruktion erfolgt der chirurgische Brustaufbau nach Abschluss der Brustkrebsbehandlung. Vorteil ist hier die fehlende Verschlechterung des ästhetischen Ergebnisses durch eine evtl. notwendige Bestrahlung (Radiatio), sowie die längere Bedenkfrist für die Patientin zur Auswahl des bevorzugten Rekonstruktionsverfahrens.

Je nach Tumorart und Ausdehnung sind verschiedene Arten der chirurgischen Mastektomie durchführbar. Die Möglichkeiten der Brustrekonstruktion richten sich nach dem verbliebenem Hautweichteilmantel, Grösse der verbliebenen kontralateralen Brust, Alter, Allgemeinzustand, Körpertyp und stattgehabter Bestrahlung.

Grundsätzlich stehen zwei verschiedene Verfahren sowie deren Kombination zur Auswahl:

Verwendung von Eigengewebe

Verwendung von Implantaten

Verwendung von Eigengewebe und Implantaten

Ist Brustkrebs erblich? 

Brustkrebs kommt in Familien gehäuft vor. In etwa 3% der Fälle ist eine verantwortliche Genmutation durch einen Gentest nachweisbar.

Es handelt sich hierbei um die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA 2. Lassen sich diese Gene nachweisen besteht im Laufe des Lebens eine 80% Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken, sowie eine 10-40 % Wahrscheinlichkeit ein Eierstockkarzinom (Ovarialkarzinom) zu entwickeln. Frauen mit einer vererbten Mutation (BRCA1 oder BRCA2) erkranken im Durchschnitt etwa 20 Jahre früher als Frauen ohne familiär-erbliches Risiko.

WIeviel kostet ein Brustaufbau mit Eigengewebe?

Die Krankenkasse trägt alle Kosten im Zusammenhang mit Brustkrebs. Von den Voruntersuchungen über die Behandlung mit Chemo- und Radiotherapie bis zum Brustaufbau, dabei spielt es keine Rolle ob man privat oder gesetzlich versichert ist.

In Deutschland besteht das Fallpauschalsystem, also je nach Operationsmethode, Dauer des stationären Aufenthalts und bestehenden Nebendiagnosen ergibt sich eine Pauschale für den jeweiligen Behandlungsfall.

Hieraus ergeben sich Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro pro Brustrekonstruktion.

Warum hat sich Angelina Jolie die Brüste „amputieren“  lassen?

Angelina Jolie hat sich aufgrund einer genetischen Prädisposition prophylaktisch das Brustdrüsengewebe vollständig entfernen lassen. Man spricht hier von einer subkutanen Mastektomie, dabei wird der Hautmantel mit der Brustwarze erhalten und das Brustdrüsengewebe durch ein Silikonimplantat ersetzt. Was sind die Risiken? Hauptgefahr ist primär die durch die Operation mögliche Minderdurchblutung des Brusthautmantels mit darauß folgendem Gewebsverlust (Nekrose). Somit wird eine weiterführende operative Rekonstruktion notwendig um die fehlende Oberfläche und ästhetische Einheit wiederherzustellen. Sekundär besteht im Verlauf aufgrund der Einbringung von Silikonimplantaten die Möglichkeit einer Kapselkontraktur mit Notwendigkeit von Folgeeingriffen. Weiters kann es zur deutlichen Tastbarkeit des Implantats unter dem dünnen verbliebenen Weichteil- Hautmantel kommen, sowie einer unschönen Projektion der Implantatform nach außen.